Der Einlauf einer Brandmeldeanlage im Heizkraftwerk Süd der Thüringer Energie AG eröffnete eine der drei Übungen zum Thema "Industriebrandbekämpfung" anläßlich der gemeinsamen Wochenendschulung der Freiwilligen Feuerwehren Jena Lobeda, Wöllnitz und Göschwitz. Im Anschluß wurde in einer Übung unter massivem Einsatz von Wasserwerfern und Berieselungsanlage der Heizöltank gekühlt. Den Höhepunkt der Ausbildung stellte der Atemschutzeinsatz dar. Dabei wurden durch die vorgehenden Trupps nacheinander mehrere Stationen abgearbeitet.
Unsere zur Tradition gewordene Wochenendschulung begann am Freitag. Organisiert durch die FF Lobeda, wurde diese im Saalebogen Göschwitz eröffnet. Im Stationsbetrieb wurden hier Pumpenausbildung, Ausbildung an der Drehleiter und Schiebeleiter durchgeführt.
In Verantwortung der FF Göschwitz, in enger Zusammenarbeit mit der Thüringer Energie AG, war der Ausbildungsschwerpunkt am Sonnabend im Heizkraftwerk Jena. Es galt neben der gewünschten Ausbildung für die Feuerwehren auch die Zusammenarbeit mit dem Leiter der Betriebswarte des Heizkraftwerkes zu beüben.
Die in der Presse angekündigte Alarmierung der drei beteiligten Feuerwehren erfolgte um 07:35 Uhr. Die Brandmeldeanlage des Werkes meldete einen Brand im Keller, welcher mit einem C-Rohr bekämpft werden konnte. Die besondere Herausforderung dieses Einsatzes war im langen Angriffsweg innerhalb eines Gebäudes und der damit unvermeidbar verbunden Rauchausbreitung zu sehen. Es kamen deshalb ein Trupp unter Atemschutz zur Brandbekämpfung, vier Atemschutztrupps zur Suche und Rettung von Menschen und ein Sicherungstrupp zum Einsatz. Nach dieser einstündigen Übung und verdienter Frühstückspause erfolgte der nächste Einsatzbefehl für die Einheiten.
Ab 09:00 Uhr galt es einen Heizöltank zu kühlen. Die Kameraden von Wöllnitz speisten die stationäre Kühlanlage des Tanks ein und bauten einen improvisierten Wasserwerfer auf. Diese Kühlung wurde durch die Kameraden von Lobeda mit einem B-Strahlrohr vom Dach des benachbarten Kühlturmes und von der Drehleiter aus unterstützt. Die Göschwitzer Kameraden kühlten mit dem Wasserwerfer des Tanklöschfahrzeuges und ebenfalls mit einem improvisierten Monitor. Im Anschluss wurde ein gemeinsamer Schaumangriff von zwei Schwerschaumrohren aufgebaut.
Nach der Mittagspause bildete die Atemschutzausbildung einen weiteren Schwerpunkt. Im Bereich eines nicht mehr genutzten Kellers waren vier Stationen zu absolvieren. Diese Ausbildung baute auf die in den letzten drei Jahren durchgeführten Schulungen, z.B. 2013 und 2012 im Kanalsystem vom Gebäude 6/70 der Carl Zeiss GmbH, auf. Unter Stresssituationen wurde nicht nur Menschenrettung, sondern auch Kameradenrettung mit Erfolg trainiert. Unter einem positiven Gesamteindruck beendeten die Freiwilligen Feuerwehren um 15:00 Uhr die Wochenendschulung und stellten ihre Einsatzbereitschaft wieder her.
Für die beteiligten Feuerwehren ist eine Menge an neuen Ideen und Akzente für die Standortausbildung gesetzt worden, welche es nun gilt bis zur nächsten Wochenendschulung 2015 zu vertiefen.